Theater Oberkessach – bietet ein frivol vergnügtes “Weekend im Paradies”

Die Theaterfreunde der DJK SG Oberkessach begeistern das Premierenpublikum in der ausverkauften Festhalle.

Eingespielt ist sie, die Theatergruppe um Regisseur Alfred Deuser. Dieser hatte in der 81. Spielsaison geradezu ein Luxusproblem, ihm standen alle Darsteller der vergangenen Jahre zur Verfügung. Schon in den letzten Jahren wurde mit überdurchschnittlichen Darbietungen das Publikum zu Begeistuerungsstürmen hingerissen mit Stücken wie, “Verliebt, Verlobt,… Verrechnet” oder “Dem Himmel sei Dank. Dazu der letztjährige Klassiker  “Die spanische Fliege”. 

Also lag die Meßlatte wahrlich sehr hoch, hatten sich sich die Oberkessacher Theaterspieler in ihrer 81. Spielsaison ihres beinahe 100-jährigen Bestehens doch wieder einen Bühnenklassiker aus den 1920er Jahren vorgenommen.

Weekend im Paradies

ein Klassiker der Volksbühnen, wurde sprachlich unverändert im Originaltext aufgeführt.

Und neidlos müssen wir anerkennen, die Theaterfreunde lagen wieder goldrichtig indem sie auf Text in Originalfassung, Kostüme und Requisiten aus der Zeit der Goldenen Zwanziger setzten. Wiederum gelang es dem Team um Organisations-Chefin Marion Knörzer,  daß ganz viele Sachen wirklich aus Oberkessacher Haushalten stammen.

Im Stück selbst geht es erst einmal sehr gediegen zu, bildet die Kulisse doch das Büro des Regierunsrats Dittchen (Markus Pfohe), der Jahr für Jahr vergeblich darauf hofft zu “avancieren”. Das gelingt aber nur seinen Kollegen, die zudem noch “protegiert” werden.

Wie das mit dem Protegieren, heute würde man dazu Vitamin B sagen, und dem Avancieren, also Karriere machen, so funktioniert und wer mit wem und wen man dazu braucht, das erfährt man dann im zweiten Akt. Dieser spielt im frivolen Hotel zum Paradies am Schnakensee, wo die illustre Gesellschaft Berlins ihr “Weekend” zu verbringen pflegt. Wie so ein Weekend aussieht erlebt der brave und naive Regierunsrat Dittchen, dann am eigenen Leib.

Nachdem er dies alles verinnerlicht hat und weiß wie der Hase läuft, macht er schon am darauffolgenden Montag im Ministerium eine steile Karriere vom Regierungsrat bis hinauf in die höchsten Ebenen.

Denkt man nach dem zweiten Akt, alles was es an Durcheinander und Verwechslungen überhaupt geben kann sei schon durch, so zeigt der dritte Akt, es geht immer noch was und auch noch verrückter.

Das verückteste allerdings ist, daß sich das Publikum selbst in mancher dargestellten Situation wiederfinden kann. Soviel hat sich im Berufs- und Büroalltag in fast 100 Jahren dann doch nicht geändert, wenn es ans Karriere machen geht. Warten bis man gelobt wird genügte wohl noch nie.

Weder warten noch auf Lob verzichten braucht die ganze Theatergruppe, es gab reichlich Applaus. Zurecht und hochverdient, war es doch eine formidable, weiter Glanzleistung, die auf der Bühne und dahinter abgeliefert wurde.

Deshalb großes Lob an: Alfred Deuser,Caroline Stang, Christiane Weber, Christine Hofmann, Hartmut Eckert, Jasmin Rumez, Jochen Eckert, Marion Knörzer, Markus Pfohe, Nicolas Ott, Nina Mohaupt, Renate Keppner, Rüdiger Volk, Susanne Feucht, Thomas Stek, Tim Salig, Ulrike Bechtel und alle anderen Beteiligten und Freunde der Theaterfreunde.

Wer die Spielfreude und Begeisterung selbst erleben und ein “Weekend im Paradies” verbringen möchte, hat noch zweimal Gelegenheit:

  • Freitag, 17.11.2017
  • Samstag, 18.11.2017

Beginn: jeweils 19.30 Uhr (Saalöffnung 18.30 Uhr) mit Bewirtung
Veranstaltungsort: Festhalle Oberkessach, Merchinger Straße

Eintrittskarten sind bei der Raiffeisenbank Kocher-Jagst eG in Oberkessach, Tel. 07943/2014 und an der Abendkasse erhältlich. Es sind noch Karten vorhanden, also ruhig schon mal den Freitag einplanen und Karten bestellen.

Und zu guter Letzt noch eine Bildergalerie mit Schnappschüssen, die teilweise die Dynamik und Bewegung auf der Bühne eingefangen haben: