Die ersten beiden Vorstellungen hat die Laienspielgruppe um Eva Schmieg mit Bravour hinter sich gebracht heute Abend, am Donnerstag, 28.12.2017, geht es weiter.

Die Stadtbraut verdreht schlichten Landgemütern gehörig den Kopf

Freunde des derben Humors kommen bei diesem im Ortsdialekt gespielten Stück voll und ganz auf ihre Kosten. Wenngleich man fairerweise sagen, muß, so brutalen Dialekt findet man auch in Westernhausen fast gar nicht mehr. Aber wie gesagt es geht hemdsärmelig zur Sache.

Mit vollem Einsatz geht Julia Kiss ihre Doppelrolle an und kaum sieht und hört man sie, dann hat auch der letzte Verständnis dafür, warum es für den Moosbauer (Thomas Schmieg) unbedingt eine “Braut aus der Stadt” sein muß. Er als größter Bauer sehnt sich nach einer feinen Dame. Also nach dem krassen Gegenteil davon was er so alltäglich sieht. Denn Zenzi, seine Wirtschafterin am Hof, gespielt von Larissa Abel entspricht so ganz und gar nicht seinen Vorstellungen.

Also gibt es zusammen mit seinen Bauernfreunden (Jochen Belz und Johannnes Tittl) eine Kontaktanzeige im “Fortschrittlichen Landwirt” auf.

Einen interessiert das alles gar nicht, den Altknecht Xaver (Thomas Huf), der läßt sich durch rein gar nichts aus der Ruhe und Fassung bringen. Er handelt und spricht so bedächtig, daß man jeden einzelnen Buchstaben  förmlich sehen kann, der ihm über die Lippen kommt. Auf alle Fälle so langsam, daß auch die zurückgebliebene Magd (weitere Rolle von Julia Kiss) irgendwie noch mitkommt.

Als dann aber die Stadtbraut Yasemine (Larissa Abel, 2. Rolle) auftaucht, kommen alle schlichten Gemüter eine zeitlang gar nicht mehr mit. Für das Publikum selbst ist der weitere Verlauf durchaus schnell durchschaubar, der Humor des Stückes liegt weniger im Spiel mit Überraschungseffekten, als vielmehr darin, die Akteure in mehr oder minder peinlichen Seelenqualen “made in Westernhausen” zu sehen.

Es wäre schön für die Theatermannschaft vor und hinter den Kulissen, wenn die neue, große Halle in Westernhausen gut gefüllt mit einem begeisterten Publikum.

Zeimal gibt es noch die Chance heute Abend und an Dreikönig jeweils um 19.30 Uhr.

Kleiner Vorgeschmack in der Galerie: