Württemberger Weinprinzessin aus Oberkessach
Mit einem Eintrag ins Goldende Buch der Gemeinde Schöntal gehört man zu den Großen. Wer etwas von Wein versteht, spricht hier von einem Grand Cru – einem großen Gewächs. Und auch wenn sie eher klein und zierlich rüberkommt, ist Jasmin Knörzer mit ihren 26 Jahren eine Große in der Gemeinde Schöntal und eine ganz Große in Oberkessach, ihrem Heimatort.
Dem entsprechend wurde sie auch gefeiert, als sie Ende Oktober letzten Jahres zur Wahl der Württemberger Weinkönigin antrat und als Württemberger Weinprinzessin wieder nach Hause kam.
Aber der Reihe nach. Zu Hause ist die wissbegierige und agile Jasmin ja auf der halben Welt. Nach dem Abitur am GTO in Osterburken folgten 6 Monate Frankreich, danach ging es zur Ausbildung nach Österreich. Dort belegte sie die Prüfungen im Hotelfach mit Bravour, selbst Champagner servieren, indem sie samt Tablett mit dem Paraglider einschwebt, meistert sie mit einem Lächeln.
Portugal und Neuseeland waren weitere Stationen auf ihrem Weg zu sich und ihrer Mission dem Wein. Ja der Wein, mit der Bewerbung zur Hohenloher Weinkönigin hat Jasmin im Jahr 2014 so ziemlich alle überrascht, tut sich “Keschich” doch nicht grade als der Weinort hervor. Auch die Tatsache, das sie nun wirklich keiner “Winzerdynastie” entstammt und ihr Vater eher dem Hopfenlager zugerechnet werden konnte, waren ihr eher Ansporn als Hindernis.
Das Ende der Geschichte: Als Hohenloher Weinkönigin konnte Jasmin Knörzer ein Jahr lang den Hohenloher Weinbau repräsentieren und bei vielen Terminen durch ihre gewinnende kommunikative Art und ihrem großen Fachwissen rund um den Wein überzeugen. Konnte neue wertvolle Kontakte knüpfen und Menschen kennenlernen die viel vom Wein und dessen An- und Ausbau verstehen.
Überzeugend war sie auch in Oberkessach, denn mittlerweile gibt es dort einen Weinberg, ihren ersten eigens angelegten Weinberg, mit rund 75 Rebstöcken. Da die sie aber nicht so recht auslasten, arbeitstechnisch gesehen, darf es gerne noch ein Studium (Hotel & Restaurant Management) in Heilbronn an der HS sein, selbstverständlich rund um den Wein.
Immer wieder zieht es Jasmin hin zum praktischen, in den Weinberg, zu erfahrenen Winzern aus der Region und auch ein Praxissemester in einer Weinhandlung lässt sie immer tiefer in ihre Mission eintauchen. Die Bewerbung zur Württemberger Weinkönigin 2016/2017 war dann irgendwie auch logische Konsequenz. Zielstrebig wurde das Projekt angegangen und Jasmin selbst gibt zu:
Ich wäre schon lieber Königin geworden
Nun aber ist sie gewählte Württemberger Weinprinzessin für ein ganzes Jahr. Ein mehr als guter Grund war dieses Ereignis für den Oberkessacher Ortsvorsteher Otto Knörzer, einen großen Empfang auszurichten, zu dem auch Schöntal TV eingeladen war.
Und es war ein großer Empfang, Jasmin durfte sich ins Goldene Buch der Gemeinde Schöntal eintragen, die Oberkessacher Vereine unterstrichen ihren Ortszusammenhalt mit Musik und Fahneneinzug, ihre Nachfolgerinnen im Amt der Hohenloher Weinkönigin (Isabell Hütter) und Weinprinzessin (Verena Heyer) lobten sie als Vorbild. Ebenso die Schöntaler Bürgermeisterin Filz. Begeistert war auch Markus Busch aus Bretzfeld Dimbach, frisch gekürter Winzer des Jahres in Deutschland, sowie ihr guter Freund Ferdinand Fröscher vom Forchtenberger Rebenhof Fröscher, der Jasmin ein außerordentlich wertvolles Geschenk überreichte. Nämlich eine “Wengertschern” von seinem Opa, die die Arbeit im Weinberg so gewohnt ist, dass sie praktisch „alles vun ganz ollons schafft“.
Das größte Geschenk kam dann aber doch von den Oberkessachern, die hatten Jasmins roten VW Fox kurzerhand entführt und ihn professionell mit der Aufschrift “Württemberger Weinprinzessin Jasmin” versehen lassen. Getreu dem Motto von Ortsvorstehen Otto Knörzer:
Wir sind Prinzessin
Und mit diesem Auto kann Jasmin in Sachen Wein weitere Kreise ziehen und wer Jasmin Knörzer auf ihrer Mission Wein kennenlernen durfte, der kann sicher sein, da kommt noch was. Eventuell wird sie das Projekt Württemberger Weinkönigin noch mal angehen, das Recht zur abermaligen Kandidatur hätte sie als amtierende Weinprinzessin. Das langfristige Ziel eines eigenen Weinguts mit Hotel trauen wir ihr auch zu, die fachlichen Voraussetzungen dazu hat sie. Der verrückteste Traum wäre dann sicher ein “Grand Cru de Keschich” – irgendwann mal. Die Party dazu in Oberkessach kann man sich jedenfalls heute schon sehr gut vorstellen.
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