Update 02.04.2021
April, April!
Nicht nur die Pläne zur Ansiedlung eines DHL-Frachtzentrum sorgten für Unmut in der Bürgerschaft des Schöntaler Teilorts. Auch ein anderes Problem hat sich im ansonsten lebensfrohen Keschi festgebissen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Seit geraumer Zeit treibt dort ein Biber sein Unwesen.
Vor allem seine abendlichen Spaziergänge am Ufer der Kessach hinterlassen bleibende Spuren. Er nagt sich durch alle Bäume, Sträucher und Gehölze. Mehreren Anwohnern nagte er Apfelbäume um, nahm das Stammholz mit und ließ nur Geäst liegen. Seelenruhig raspelt er sich durch die Uferanlagen. Dort baut er an sehr ungünstiger Stelle seine Biberburg. Sollte es es zu einem Hochwasserereignis kommen, dann würde mit Bibershilfe gar halb Oberkessach unter Wasser gesetzt.
Vertreiben läßt sich der Biber nicht so einfach, nein, er ist sogar angriffslustig sobald man sich ihm nähert.
Eichbomhärnli in Gefahr
Oberkessach leidet unter diesem Zugezogenen, viele Keschicher machen sich Sorgen um ihre Sicherheit und wegen der ausgesprochen feindseeligen Haltung des Tieres gegenüber allem und jedem, auch und vor allen Sorgen um das leibliche Wohlergehen ihres Wappentieres, dem “Eichbomhärnle”. Das wollen sie auf keinen Fall in Gefahr bringen oder gar verlieren.
Das Bejagen und Töten der Biber ist strikt verboten und wurde so auch vom Regierungspräsidium und dem Umweltministerium den aufgebrachten Oberkessachern mitgeteilt. Was also tun?
Bürgermeister Scholz wollte sich in diesem Falle ganz besonders für die Oberkessacher und ihr Eichbomhärnle engagieren. Und es scheint ihm auch gelungen zu sein, wie wir von Schöntal TV aus gut unterrichteten Kreisen vernommen haben.
Biberschulungszentrum im Gewerbegebiet Bahrnholz
Im Gewerbegebiet Bahrnholz wird ein Biberschulungszentrum angesiedelt. Dort sollen Problembiber aus ganz Deutschland, ach was ganz Europa, im sinnvollen Umgang mit dem Nagen an Holz geschult werden.
Bis zu 200 Biberbeauftragtenplanstellen sollen geschaffen werden.
Dieser Schritt in die Zukunft ist für Mensch und Tier gleichermaßen wichtig. Denn die frischtgewählte Regierung um den grünen Ministerpräsidenten hat sich für die kommenden Jahre viel vorgenommen und es werden viele Verbote auf uns Büger zukommen. So soll das Holzmachen mit Motorsäge oder anderen Werkzeugen die Metall aufweisen absolut verboten werden. Und hier erweisen sich geschulte Biber als Lösung. Denn mit ihnen kann absolut klimaneutral Holz gemacht werden.
Im Oberkessacher Biberschulungszentrum werden die Biber auf verschiedene Modi geschult:
- Hackschnitzel
- Scheit-
- oder Meterholz
Arbeitsbiber im Einsatz
Wie sieht das dann genau aus, Arbeitsbiber im Waldeinsatz? Der Biber wird seinem Menschen unter den Arm geklemmt und auf Arbeitshöhe gehalten, durch Zwicken in den Bauch oder die Brust, legt der Biber los und nagt sich durch alle heimischen Holzarten.
Freilich muß noch an der Technik gefeilt werden, während Hackschnitzel schon zufriedenstellend in ausreichender Menge produziert werden können, klappt es mit Scheit- und Meterholz noch nicht so gut. Hier vernagt sich das Tier doch immer wieder.
Fachleute führen dieses ungenaue Arbeiten aber darauf zurück, daß die meisten Arbeitsbiber bisher aus England stammen und daher die metrischen Maße noch nicht verinnerlicht haben. Aber bei hier geborenen kontinentaleuropäischen Bibern sollte diese Fehlfunktion nicht mehr auftreten.
Wir freuen und schon jetzt auf die ersten in Keschi geschulten Biber, wenn diese sich über Deutschlands Wälder hermachen und unser Klima und unsere Umwelt schützen.
Freue mich schon auf die Biberschule. APRIL APRIL.
ja klar, sofort gut erkannt.
Bin mega erleichtert dass das DHL Zentrum nicht kommt! Reschbeckt Keschicher!!!