Die Jagst lebt und wird wissenschaftlich untersucht

Gute Nachricht: Die Jagst ist ein lebendes Gewässer

Die Jagst lebt 009Nach all den teilweise verzweifelten Rettungsmaßnahmen an der Jagst vor zwei Wochen, als die Giftblase im Schöntaler Bereich des Flusslaufs stand und quälend langsam weiterzog und sich dabei stetig abbaute, gibt es gute Nachrichten von der Jagst.

Für den Laien und dazu zählen wir von Schöntal TV uns, war bisher nur feststellbar, daß auch nach Abzug des vergifteten Flußwassers, Fische in der Jagst schwimmen und am Leben sind. Fische sind aber nur ein Teil des Ökosystems Jagst und wie es mit den Kleinstlebewesen aussieht, das entzog sich bisher unserer Kenntnis.

Die Jagst lebt 006Doch auch hier gibt es gute Nachrichten von unabhängiger und kompetenter Stelle. Franz Brümmer, seines Zeichens ein Fachmann in Gewässerkunde an der Uni Hohenheim und gebürtiger Bieringer hat uns einen kleinen Einblick in den Zustand der Jagst am 08.09.2015 gegeben.

An diesem Tag war er und ein kleines Team an der Jagst in Westernhausen unterwegs, am so wichtigen Unterwehrbereich. Diesen Bereich hat er schon mehrfach über Jahre hinweg wissenschaftlich untersucht und kann somit auf Vergleichswerte zurückgreifen.

Kurzum es lebt in diesem Bereich, er konnte uns Grundwanzen in großer Zahl zeigen, die enorm viel Sauerstoff benötigen und erfreulicherweise überlebt haben, weiterhin, kleine lebende Flußmuscheln, verschiedenen Larven und Egel.

Die erhobenen Daten werden nun in Stuttgart ausgewertet und auch dem hiesigen Landratsamt zur Verfügung gestellt.

Die Jagst lebt 014Franz Brümmer ist sich sicher, daß von den Biotopen und geschützen Bereichen der Jagst, die Wiederbesiedlung der Jagst stattfinden kann, einzig das dem heißen Sommer geschuldete Niedrigwasser gibt Grund zur Sorge. Selbstverständlich wird er und sein Team auch weiterhin an der Jagst unterwegs sein und beobachten und untersuchen.

Er ist sich sicher, daß die Belüftung und vor allem die Zufuhr von Frischwasser aus den umliegenden Seen zur Rettung der Jagst beigetragen haben.

Hoffen wir auf ein “rechtes Wasser” über die kalte Jahreszeit, damit sich die Jagst wieder vollständig erholen kann.