Giftspitze liegt momentan zwischen Kloster Schöntal und Berlichingen 01.09.2015
Mittlerweile gibt es um Kloster Schöntal drei voneinander unabhängige Meßstellen (Gemeinde Schöntal, Hohenlohekreis und Landkreis HN), deren Werte fast Deckungsgleich sind und folgende Werte für heute Mittag ermittelt haben:
- Schöntal, Klosterparkplatz 7,41 mg/l
- Berlichingen 7,25 mg/l
Mittlerweile hat die Giftfahne auch den Landkreis Heilbronn erreicht wo folgende Werte gemessen wurden:
- Jagsthausen, Kreisgrenze Radbrücke: 7,2 mg/l (12:45 Uhr)
- Jagsthausen, Brücke Friedhof: 6,7 mg/l (13:35 Uhr)
- Jagsthausen, Furt: 1,8 mg/l (11:20 Uhr)
- Jagsthausen, Wehr: 6,3 mg/l (13:30 Uhr)
Heute fand wiederum im Feuerwehrhaus in Westernhausen, dem Hauptstützpunkt der Schöntaler Feuerwehr, eine Information aller Beteiligten und der Bevölkerung statt.
Hier lagen heute Mittag folgende Werte vor:
- Westernhausen 5,2 mg/l
- Bieringen 5,95 mg/l
Von einem Fischsterben kann augenblicklich nicht mehr gesprochen werden, die anwesenden Fischer berichten nach wie vor von einigen wenigen toten Fischen, von einem Hecht und vier Barschen war die Rede. Das deckt sich absolut mit unseren Erfahrungen wir konnten seit gestern ebenfalls keine toten Fische auffinden und wurden auch von niemanden darüber informiert. Fischer berichteten weiterhin von Beobachtungen, daß ganze Fischschwärme an Einläufen von Bächen gesichtet wurden, dorthin hatten sie sich wohl instinktiv zurückgezogen.
Die Belüftung der Jagst, was sich als die sinnvollste aller Maßnahmen bisher dargestellt hat, geht unvermindert weiter, die Feuerwehr bleibt weiterhin mit 40 Kräften im Dreischichtbetrieb im Einsatz, mittlerweile wurden an den Pumpen im Schöntaler Bereich rund 4.000 Liter Treibstoff verbraucht.
Als überaus hilfreiches Gerät zur Belüftung haben sich alte Körnerbläser herausgestellt, die unermüdlich Luft in die Jagst blasen, das soll noch so lange geschehen bis der Ammoniumwert unter 1,0 mg/l liegt, voraussichtlich wird das vergiftete Flusswasser am Donnerstag oder Freitag bei Berlichingen endgültig den Hohenlohekreis verlassen haben. Wenn die Jagst nicht noch weitere Überrasschungen bereit hält.
So geschehen am Wehr in Berlichingen, das sich als das schwierigste überhaupt herausgestellt hat, in technischer Hinsicht. Völlig überraschend stieg dort der Wasserspiegel um dreißig Zentimeter, ohne das ein Grund dafür erkennbar gewesen wäre.
Das THW konnte mit Einsatz von stärkeren Pumpen verhindern, daß kontaminiertes Wasser in die geschützen Unterwehrbereiche gelangen konnte.
In Marlach könnte morgen schon das erste Biotop geöffnet werden, die auch weiterhin mit Frischwasser versorgt werden müssen.
Zum jetztigen Zeitpunkt kann, was die Fische angelangt, von guten Nachrichten gesprochen werden. Was das Überleben anderer Flussbewohner wie Krebse und Muscheln und weitere Kleinstlebewesen anbelangt, gilt es noch abzuwarten und zu überprüfen.