Wunder in Westernhausen:

Wellenesseebad kommt –
alte Halle bleibt

Großes Lob an die Laienspielgemeinschaft Westernhausen für den gelungenen Auftritt “Wenns Gwisse drückt” gestern am 28.12.2013.

Die Theatergruppe unter der Regie von Eva Schmieg begeisterte mit Bauernschläue, Kittelschürz, einem “hochgeistigen” Pfarrer, samt knuddeliger Pfarrköchin, einer burschikosen Magd und einem Knecht, der in seiner pompöösen Art, einen Harald Glööckler als Macho bedröppelt zurückläßt.

Mehr als bedröppelt war auch die lange Unterhose des Bauern nach durchzechter Nacht, nachdem er sich mit Ansage einen dreistöckigen Rausch im Ochsen genehmigt hatte. Getreu dem Motto von Wilhelm Busch: Wer Sorgen hat, hat auch Likör! Aber auf dem Land ging und geht es halt immer noch härter zu und so mußte ein Flasche mit Schnaps mehrfach die Runde machen und in allen Lebenslagen herhalten.

Dennoch war das Stück nie derb oder nur auf den billigen Witz aus. Die eigentliche Geschichte ist zwar für erfahrene Theaterbesucher leicht durchschaubar, umso mehr können die einzelnzen, teilweise bravourös gespielten Szenen, genossen werden.

Wenn dann noch wirklich geschmeidig und gekonnt die Anwesenheit der Schöntaler Bürgermeisterin Patrizia Filz genutzt wird, um die Frage aller Fragen in Westernhausen, nämlich die des Hallenum- bzw. Anbaus in den Raum zu stellen. Dann bleibt dem Schreiber wie auch dem langanhaltend applaudierendem Publikum nur: den Hut zu ziehen vor der schauspielerischen Leistung aller Akteure.

Weiterhin bleibt die Zuversicht, daß die wirklich alte und lange gepflegte Tradition des Weihnachtstheaters in Westernhausen ganz sicher das “Wellenesseebad” die alte Halle und auch jede neue Halle bei weitem überdauern wird.

Ganz bestimmt.

Wer noch nicht im Theater war oder nochmal hin will, hat heute am 29.12.2013 noch einmal die Gelegehnheit.